14.05.2024 SynErgie

Alois-Müller-Gruppe: e-con lebt Flexibilisierung

„Die Implementierung eines Energiemanagementsystems ist ein grundlegender Schritt, um Transparenz zu schaffen. Das ermöglicht, den aktuellen Energieverbrauch und die Energieerzeugung zu überblicken. Ohne diese Kenntnisse ist die Umsetzung von Energieflexibilitätsmaßnahmen äußerst schwierig“, sagt Dennis Bauer. Der SynErgie-Partner erklärt, warum für das Unternehmen e-con in der Alois-Müller-Gruppe die Mitarbeit im Projekt so wichtig ist.

Das Bild zeigt Pufferspeicher und Energiezentrale der Alois-Müller-Gruppe.
© Alois Müller GmbH
Dennis Bauer in seinem Büro.
©e-con/Alois-Müller-Gruppe

Dennis Bauer ist Niederlassungsleiter am Standort Stuttgart von e-con. Sein Arbeitgeber gehört der Alois-Müller-Gruppe an, die seit 1973 vom Familienbetrieb zum mittelständischen inhabergeführten Unternehmen mit mehr als 900 Mitarbeitenden und 14 Niederlassungen gewachsen ist. Die e-con AG ist spezialisiert auf erneuerbare Energien und setzt sich für die Energiewende ein. Ihr Hauptziel ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden und Anlagen zu minimieren, ohne den Komfort der Nutzer zu beeinträchtigen. Das Unternehmen entwickelt CO2-neutrale Energiekonzepte und effiziente Wärmeversorgungen für Nutzende aus Kommunen, Industrie und Gewerbe, um Ressourcen zu schonen und Energiekosten zu optimieren. Im Gespräch mit der SynErgie-Kommunikation hat Dennis Bauer hervorgehoben, welche herausragende Rolle die Mitarbeit an Kopernikus in dem Unternehmen hat und warum das so ist. Nachfolgend ist eine stark gekürzte Version zu lesen; die Langversion ist hier zu finden.

 

Aus der eigenen Sicht: Welche Rolle spielt die Alois-Müller-Gruppe im Kopernikus-Projekt SynErgie?
Dennis Bauer: Alois Müller ist seit der zweiten Förderphase im SynErgie-Projekt aktiv beteiligt. Die Schwerpunkte lagen bisher auf der Durchführung erster Analysen hinsichtlich des Energieflexibilitätspotenzials. In der aktuellen dritten Förderphase ist das Unternehmen als bedeutender Forschungspartner in der Energieflexiblen Modellregion Augsburg involviert und arbeitet mit renommierten Partnern wie dem Fraunhofer IPA, dem Fraunhofer IGCV, dem EEP an der Universität Stuttgart, der Software AG und dem Institutsteil Wirtschaftsinformatik am Fraunhofer FIT zusammen. Das Projekt SynErgie hat einen hohen Stellenwert im Unternehmen, da es einen beträchtlichen Mehrwert sowohl in der internen Anwendung bei Alois Müller als auch bei der Umsetzung von Energieprojekten für Kunden bietet.

Kernthema bei SynErgie ist ja Flexibilität. Welche Energieflexibilitätsmaßnahmen stehen auf Ihrer Agenda?
Dennis Bauer: Wir haben verschiedene Energieflexibilitätsmaßnahmen identifiziert, die sich in ihrer Umsetzbarkeit und ihrem Nutzen unterscheiden. Eine bereits umgesetzte Energieflexibilitätsmaßnahme ist die Flexibilität, die sich daraus ergibt, dass wir eine Power-to-Heat-Anlage und einen Warmwasserspeicher implementiert haben. Wir können entweder Strom aus dem Netz oder überschüssigen Solarstrom nutzen, um diesen in Wärme umzuwandeln. Die nächste Maßnahme, die wir derzeit prüfen, ist die Integration eines Blockheizkraftwerks (BHKW). Dabei soll nicht nur die Power-to-Heat-Anlage energieflexibel in den Pufferspeicher einspeisen können, sondern auch unser Ökogas-betriebenes BHKW. Zusätzlich beabsichtigen wir, unseren derzeit eher kleinen Batteriespeicher, welcher hauptsächlich zur Spitzenlastkappung genutzt wird, auszubauen.

Und all das soll über ein übergreifendes Energiemanagementsystem automatisiert laufen: Welche Vorteile sehen Sie in dessen Einsatz?
Dennis Bauer: Der erste Vorteil liegt zweifellos in der Transparenz. Durch das Energiemanagementsystem erlangt man ein klares Verständnis darüber, was in der Fabrik oder im Quartier tatsächlich geschieht. Der unternehmerische Vorteil, der sich daraus ergibt, ist eine Reduzierung von Energiekosten. Dies geschieht erstens durch die Nutzung von Energieflexibilität zur Spitzenlastkappung, zweitens durch die Optimierung der Eigenverbrauchsquote und drittens durch mögliche Zusatzerlöse durch die Vermarktung von Energieflexibilität. Ein konkretes Beispiel ist die deutliche Steigerung der Eigenverbrauchsquote durch flexible Verbraucher und das Energiemanagementsystem, welche wir in der Green Factory realisieren konnten.

Green Factory ist ein gutes finales Stichwort, da diese eine „Visitenkarte“ von Alois Müller ist. Welche Rolle spielt sie im Unternehmen - und welche in SynErgie?
Dennis Bauer: Die Green Factory spielt eine bedeutende Rolle, sowohl bei Alois Müller als auch im Rahmen des Projekts SynErgie. Bei Alois Müller nutzen wir die Green Factory, um unsere Teams auf Baustellen effizient mit vorgefertigten Baugruppen zu versorgen. Diese Baugruppen werden in der Green Factory hergestellt und dann zu den Baustellen geliefert. Dies ermöglicht es unseren Teams, auf den Baustellen schneller zu arbeiten und gleichzeitig höhere Qualitätsstandards zu erreichen. Eine wesentliche Bedeutung haben auch die modularen Anlagen, die ebenfalls in der Green Factory produziert werden und dann fertig zum Kunden geliefert werden, sei es als kurzfristige Miete einer mobilen Anlage oder als dauerhaft eingesetzte Energiemodule. Im Rahmen des Projekts SynErgie spielt die Green Factory eine entscheidende Rolle, da sie als Energiezentrale und Herzstück des „FlexQuartiers“ fungiert. DPD und CB-tec verfügen beispielsweise nicht über eigene Energiezentralen, sondern werden über die Energiezentrale der Green Factory versorgt.

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