19.11.2024 ENSURE
Auf Tuchfühlung mit dem Energienetz der Zukunft
ENSURES mobiler Showroom in Form eines Touchscreen-Tisches ist derzeit zu Gast im OecherLab. Das ist bereits die zweite Kopernikus-Kooperation dieser Art in Aachen. Sie steht aber regionsunabhängig und pars pro toto für die Möglichkeiten, die der Tisch für den Wissenstransfer bietet, wenn er in Deutschland auf Messen und Veranstaltungen unterwegs ist.
Mit vor Konzentration gerunzelter Stirn beugt sich die junge Frau über die leuchtende Fläche des ENSURE-Tisches. Da sind Kurven, die sie zu verstehen versucht. Das muss sie, um die Lastprofile von Industrieprozessen so zu verteilen, dass sie sich einem möglichst hohen Anteil aus Erneuerbaren Energien speisen und die zeitweise fallenden Strompreise ausnutzen. „Gar nicht so einfach“, räumt sie ein und probiert eine neue Anordnung, indem sie die Darstellungen der Lastprofile auf der Timeline verschiebt.
Auf ein gutes Timing kommt’s eben auch an, wenn es um das Energienetz der Zukunft und seine Möglichkeiten geht. Diese Erkenntnis gehört zu zahlreichen Aha-Momenten, die Interessierte erleben, wenn sie die Zukunfts-Energie-Welt am ENSURE-Tisch in verschiedenen Kapitel erkunden. Zum Beispiel: Wie stark sie Einfluss nehmen können auf die Auslastung des Netzes, wenn sie die Waschmaschine dann laufen lassen und das E-Auto dann laden, wenn viel Strom zur Verfügung steht, aber unaufschiebbare Prozessen wenig davon für sich benötigen.
Der Weg zur Klimaneutralität - zum Anfassen und Ausprobieren
In Aachen können derzeit Jung und Alt nach Lust und Laune den ENSURE-Tisch kennenlernen und ausprobieren. Er ist bis Mitte Februar nämlich als Exponat zu Gast im OecherLab. Dabei handelt es sich um einen Zukunftsraum – buchstäblich. Denn der physische Raum am Kapuzinergraben 19d, direkt an der rechten Flanke des Haupteingangs zum Kapuziner-Karree an der Alten Hauptpost, lädt mit Zukunft zum Anfassen und Ausprobieren ein.
Motto und Schwerpunkt wechseln; noch bis zum 27. März 2025 lauten sie „Aachen 2030 – klimaneutral, aber wie?“. Die Eröffnung war gut besucht, Dutzende Menschen drängten sich in den Räumlichkeiten – und auch um den ENSURE-Tisch. Er steht gegenüber dem Legomodell zur Wasserstoff-Wirtschaft der Zukunft des Helmholtz-Clusters Wasserstoff HC-H2. Es ist ebenso wie das Kopernikus-Projekt ENSURE vom Bundesforschungsministerium gefördert.
Begreifen, welche Veränderungen die Energiewende mit sich bringt
„Es ist fantastisch, dass wir zwei Exponate zeigen können, die Wissen und Perspektiven unmittelbar aus der aktuellen Forschung zu den Menschen bringen“, freut sich die Soziologin Dhenya Schwarz, die für den Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa der Stadt Aachen für das OecherLab verantwortlich ist. „Das macht begreifbar, welche Veränderungen die Energiewende mit sich bringt – und welche Möglichkeiten. Die Auseinandersetzung mit dem Thema hier vor Ort trägt dazu bei, dass Menschen sich selbst eine Meinung bilden und so vielleicht auch Vorurteile und Ängste abbauen können.“
Das OecherLab kostet keinen Eintritt, lädt daher auch Menschen zum Eintreten ein, die vielleicht eher zufällig „in der Gegend“ sind, weil sie ins nahegelegene Kino oder Essen gehen, zum Shoppen oder demnächst für den Weihnachtsmarktbummel in der Stadt sind. Ein Rahmenprogramm spricht aber auch gezielt verschiedene Adressaten an, etwa mit dem „Senior:innencafé“ oder „Bürger:innensprechstunden“. Kopernikus-Inhalte auch im Rahmenprogramm zugänglich zu machen, ist angedacht, aber noch nicht terminiert. Daher lohnt sich ein regelmäßiger Blick in den Veranstaltungskalender des Labs - oder unseren.