24.02.2025 Kopernikus-Projekte

„Guckloch Forschung“: Besser entscheiden durch offenen Dialog

Dass die Kopernikus-Projekte forschen, um die Energiewende voranzutreiben, ist weithin bekannt. Doch wer sind die Menschen dahinter, und was prägt ihren Alltag und ihre Weltsicht? Die neue Kopernikus-Serie „Guckloch Forschung“ zeigt montags alle zwei Wochen Gesichter der Energiewende und gibt persönliche Antworten. Heute: Dr.-Ing. Gert Mehlmann, ENSURE.

Das Bild zeigt Dr.-Ing. Gert Mehlmann, der sich für die Co-Demonstrationsplattform bei ENSURE engagiert.
Dr.-Ing. Gert Mehlmann ©privat

Die Kopernikus-Projekte gewähren einen persönlichen Blick in ihre Büros, Labore und Werkhallen in einer neuen Steckbrief-Serie. Sie begleitet Interessierte durch das gesamte Jahr 2025, indem sie vierzehntägig eine Person aus der Kopernikus-Forschung vorstellt. Der Steckbrief umfasst drei große Themenwelten: Forschung, Persönliches und „Hinter den Kulissen“. Allen Teilnehmenden liegt ein Bogen mit 15 Fragen vor, von denen sie drei streichen dürfen.

Heute sind Ansichten von Dr.-Ing. Gert Mehlmann zu lesen. Er ist Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, bringt seine Kompetenzen aber auch bei ENSURE ein. Konkret leitet er den Projektbereich, der die Co-Demonstrationsplattform vorantreibt.

im Klima- und Energieteam des WWF mit Fokus auf Wasserstoff und Power-to-X Technologien
arbeitet im Klima- und Energieteam des WWF mit Fokus auf Wasserstoff und Power-to-X Technologien

Wer vielleicht wenig Zeit hat und selektiv nur einige Fragen anschauen will, kann nachfolgend bequem die Antworten ausklappen, die interessant sind - oder gern auch alle.

Ich brauche nur ein Wort: Systemstabilität.

Tatsächlich konnte ich in meiner 17-jährigen beruflichen Tätigkeit an vielen spannenden Themen mitarbeiten, sowohl während der Promotion, als auch als Power System Consultant bei Siemens PTI und in meiner aktuellen Rolle als Fachgruppenleiter am Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme. Die Arbeiten an der Co-Demonstrationsplattform im Rahmen des Kopernikus-Projekts ENSURE sind aber etwas Besonderes für mich, da ich mit vielen verschiedenen Personen sehr vertrauensvoll über einen langen Zeitraum an einem gemeinsamen Ziel arbeiten kann.

Dazu beizutragen, dass das Stromnetz dafür gewappnet ist, kritische Ereignisse zu überstehen, ohne dass jemand davon etwas mitbekommt.

Einen Durchbruch im Bereich der Systemstabilität zu erreichen, ist für mich schwer vorstellbar, da die Stabilität des Stromnetzes immer gewährleistet sein muss. Statt eines Durchbruchs liegt die Herausforderung eher darin diese Kontinuität unabhängig von den technologischen und politischen Rahmenbedingungen sicherzustellen.

Mein Wunsch wäre, dass wir offen und sachlich über die Vor- und Nachteile verschiedener Technologien sprechen, ohne in eine moralische Bewertung abzurutschen. Nur durch einen offenen Dialog können wir fundierte Entscheidungen treffen. Dabei sollten wir ständig hinterfragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, ob wir jemanden überfordern und ob wir uns richtig im Spannungsfeld aus Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit positioniert haben.

Meine vier Kinder sorgen schon dafür...

„Der Archipel Gulag“ von Alexander Solschenizyn in der ungekürzten Fassung.

Das Werk zeigt, wie wichtig es ist, die Menschlichkeit zu bewahren, selbst an den Orten, wo es scheinbar keine Menschlichkeit mehr gibt. Zudem zeichnet es sich durch seine politische Bedeutung aus und der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen totalitärer Systeme auf das Leben der Einzelnen und ganzer Gesellschaften. Die Entstehungsgeschichte des Werks ist ebenso beeindruckend.

Die Super-Abnehmkraft. Einsetzen würde ich die zu meinem persönlichen Vorteil.

Manchmal verstehe ich Dinge zu wörtlich.

Japan oder Neuseeland oder am besten beides.

Ich glaube, dass die Promotion eine sehr große Herausforderung ist. Ansonsten hat jedes Projekt seine eigene Dynamik und Herausforderungen.

Ich erzähle gerne von meinen Dienstreisen nach Japan für Siemens und den Erlebnissen dort – allerdings eher in geselliger Runde. Zum Glück gibt es solche Runden auch beim Kopernikus-Projekt ENSURE.

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