05.12.2024 Ariadne

Antworten rund um Netzentgelte

In Deutschland sind die Gebühren, die Stromverbraucher an Netzbetreiber zahlen, zu jedem Zeitpunkt gleich hoch. In anderen EU-Ländern ist das anders. Warum ist das so? Wofür gilt es Netzentgelte überhaupt? Wo müssen Veränderungen her? Diesen und weiteren Fragen widmen sich Ariadne-Forschende in einem neuen Hintergrundpapier.

Das Bild zeigt Stromstecker auf Geldscheinen und neben Geldmünzen.
© Ingo Hoffmann - stock.adobe.com

Netzentgelte finanzieren den Bau und den Betrieb von Stromnetzen. Die rund 50 Milliarden Euro Kosten pro Jahr machen in Deutschland bei einem Privathaushalt rund ein Drittel der Stromrechnung aus. Sie sind damit also nicht unerheblich und könnten in den nächsten Jahren stark steigen. Das Ziel der Bundesregierung ist es, Erneuerbare Energien verstärkt auszubauen. Damit einher können hohe Kosten für den Netzausbau gehen, die über Netzentgelte refinanziert werden. Wie diese derzeit in Deutschland geregelt sind und wie dem Reformbedarf begegnet werden kann, fassen Ariadne-Forschende der Hertie School und vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in einem neuen Kurzpapier zusammen.

Anreize für Verbrauchende fehlen in Deutschland noch

Derzeit orientieren sich die Netzentgelte in Deutschland am Spitzenverbrauch der Konsumierenden. In viele europäischen Ländern orientieren sie sich dagegen an der Auslastung des Stromnetzes. Dies gibt Verbrauchenden einen Anreiz, zu Zeiten mit geringer Auslastung weniger Strom zu verbrauchen.

Aus diesem Grund erklären die Autorinnen und Autoren des Hintergrundpapiers die Vor- und Nachteile dynamischer Netzentgelte und anderer Netzentgeltreformen, die die flexibel vorhandenen und genutzten Strommengen sowie die lokale Stromerzeugung und den -verbrauch widerspiegeln. Das Papier lässt sich auf dieser Seite in der rechten Spalte herunterladen.

Auch die Schwesterprojekte sehen Handlungsbedarf

Auch Forschende des Kopernikus-Schwesterprojekts SynErgie sind unlängst zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Reform von Netzentgelten sich anbietet. Die Gründe aus deren Perspektive lesen Sie hier.  

Ebenso haben Forschende des Kopernikus-Schwesterprojekts ENSURE ein Eckpunktepapier für die Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens veröffentlicht. Mehr dazu hier. 

Mehr News aus dem Projekt