20.03.2025 Ariadne

Welche Rolle Speicher für die Energiewende spielen

Mit erneuerbaren Energien gehen auch Erzeugungsschwankungen einher. Zu den Strategien, damit in einem resilienten System umzugehen, gehören Flexibilisierung - und Speicher. Welche Technologien existieren, welche Einsatzbereiche haben sie, wie hoch ist der Bedarf? Der neue Ariadne-Hintergrund erörtert, dass vielfältige Optionen für kurzfristige Speicher vorhanden sind, vor allem aber das Angebot an Langfristspeichern zunehmen muss.

Das Bild zeigt Windräder und Solarpanels neben einem Container mit einem Energiespeicher.
© Negro Elkha – stock.adobe.com

Eine besondere Herausforderung im Umgang mit erneuerbaren Energiequellen ist der Ausgleich schwankender Energienachfrage sowie sich verändernder Stromerzeugungspotenziale sowohl regional als auch saisonal. Heißt konkret: Im Sommer gibt es für gewöhnlich mehr Sonnenstunden, in Meeresnähe und im Tiefland mehr Wind. Doch was ist mit anderen Tages- und Jahreszeiten, mit anderen Orten?

Klar ist: Flexibilitätstechnologien sind gefragt, um eine Balance herzustellen, Spitzen auch später verfügbar zu machen, Flauten zu überbrücken. Die Technologien lassen sich in räumliche und zeitliche Optionen unterscheiden. Während regionaler und internationaler Stromaustausch räumliche Schwankungen ausgleicht, können Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeicher vor allem zeitliche Variabilität bedienen.

Reform des Strommarktdesigns und der Netzentgelte notwendig

Dabei sind die Grenzen zwischen verschiedenen Speicheroptionen fließend. So dienen Wasserstoffkavernen nicht nur der Speicherung von Wasserstoff für seine spätere Verwendung beispielsweise in der Industrie, sondern sind laut den Ariadne-Forschenden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und der Hertie School, gleichzeitig auch ein wichtiger Teil von Langfriststromspeichern.

Für kurzfristige Flexibilitätstechnologien, zum Beispiel Batterie- oder Wärmepufferspeicher, besteht bereits ein großes Angebot. Auch Elektroautos können helfen, kurzfristige Schwankungen von Angebot und Nachfrage auszugleichen, sofern ihre Be- und Entladung sich an den Preissignalen des Strommarkts orientiert.

Weniger Optionen gibt es laut den Autorinnen und Autoren jedoch bisher bei langfristigen Speichertechnologien. Der Markthochlauf müsse dringend angegangen werden, da die Vorlaufzeiten für die Entwicklung beispielsweise von Wasserstoff-Kavernen lang sind. Darüber hinaus sei auch eine dringende Reform des Strommarktdesigns und der Netzentgelte notwendig, um Speicher effizient in das Energiesystem zu integrieren und auch finanziell attraktiv zu machen.

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